
Einer der besten Filme des genialen Regisseur Paul Verhoeven feiert heute seine 30 Jähriges Jubiläum:
Total Recall.
Daneben ist es auch noch einer der besten Schwazeneger Filme.
Wie üblich hat man sich damals auch noch mehr Mühe mit der Story gegeben, auch wenn Philip K. Dick, zumindest in Grundzügen, eine gute Vorgabe gegeben hat.
Auch sind die praktischen Special Effects viel besser gealtert als die meisten CGIs der späten 90’s.
Da schon so viel Über diesen Film gesagt und geschrieben wurde, werde ich mich mal ein paar persönlich Gedanken und Überlegung zu Total Recall auslassen. Und ich meine nicht ob es sinnvoll wäre für einen Besuch bei Mary eine dritte Hand zu haben.
Ich werde mich eher mit der größte Frage des Filmes befassen:
Gibt einen Hinweis ob das ganze jetzt Realität ist oder nur eine “Erinnerung”?
Dabei scheidet die “Dr. Edgemar”-Situation als Lösung aus, denn die Schweißperlen kann Quaid sich auch nur eingebildet haben, weil es in sein “Weltbild / Erinnerung” passt.
Also bleibt die Frage, gibt es möglicherweise doch einen echten Hinweis?
Nach dem ich mir den ganzen Film jetzt (2020) noch mal angeschaut habe und dabei die ganze Zeit bewusst nach solch einem Hinweis gesucht habe, kann ich sagen.
Ja, den/die gibt es.
Das Problem ist nur, es sind zwei! Und die Beiden widersprechen einander komplett, schließen sich sogar gegenseitig aus und sind auch Beide logisch nachvollziehbar.
Wichtig ist dabei folgende Ausgangsüberlegung:
Alles was seit Beginn des Filmes bis zu Quaid’s Implantation bei Rekall (18:30) passiert, ist komplett Real. Alles was danach passiert ist entweder komplett eine Memory-Implantation oder vollständig Realität.
Hinweis und Überlegung I:
Quaid’s Traum am Anfang. Diesen Traum hat er in der Realität.
Wenn die späteren Ereignisse implantiert sind, wie kann er dann schon zu dem Zeitpunkt von Melina träumen? Träume vom Mars – OK – wenn die Medien voll damit sind. Aber gezielt von Melina und das die Beiden ein Paar sind?
Dieser Traum machen nur Sinn, wenn die ganze weitere Geschichte real ist inkl das er Hauser ist und seine Undercover Mission mit Melina.
Ergo: Alles ist Realität.
Hinweis / Überlegung II:
Wenn Quaid bei Rekall ist, beschreibt der “Verkäufer” exakt seinen Agenten-Tripp inkl. 2-Köpfige Mutanten, Alien-Artefakten, Undercover-Mission, Retten des ganzen Planeten, etc.
Das könnte noch ein (großer) Zufall sein, da das alles Standard SciFi-Pulp-Stuff ist.
Aber viel Interessanter ist, dass bei der “Auswahl” seiner Partnerin erscheint ein Bild von Melina. Dieses Bild ist (noch) in der Realität.
Wie kommt Rekall an ein Bild von ihr? Waren deren Mitarbeiter auf dem Mars und haben dort Prostituierte eingescannt, um ihr aussehn zu “benutzen”? Unwahrscheinlich, die hätten eher welche von der Erde genommen.
Dass sie das Bild haben macht nur Sinn, wenn die ganze weitere Geschicht nicht real ist, sondern eine von Rekall erstellte “Story”, welche Quaid implantiert wird.
Ergo: Alles ist eine Memory-Implantation.
Wie schon gesagt:
Da haben wir das Problem, Beide Lösungen sind logisch und schließen einander doch gegenseitig aus.
Jetzt könnte man natürlich in beiden Theorien rum picken.
Quaid hat Melina in einer Berichterstattung vom Mars im Hintergrund gesehen und sich unbewusst in sie verliebt und so sind seine Träume entstanden – Bleibt aber trotzdem dann das Problem mit dem Bild bei Rekall.
Oder Quaid sieht das Bild bei Rekall als Drogen Halluzination und es ist eigentlich eine ganz andere Frau.
Oder … oder … oder …
Also kann man über diesen Film weiterhin genauso gut und lange Philosophieren wie, ob Deckard ein Replikant ist und über die Nutzung der Drei Muscheln.
In diesem Sinne:
Kuato Lives!