
Shall we play a game?
How about Global Thermonuclear War?
Als ich Anfang 1983 begann, mich intensiv mit Computern zu beschäftigen, fing auch Hollywood an, sich für das Thema zu interessieren. Zwei Filme stechen hier besonders hervor, der eine war TRON und der andere, etwas realistischere, kam heute vor 40 Jahren in die US-Kinos: Wargames.
Wargames von Regisseur John Badham erzählt die Geschichte des jungen Hackers David Lightman, der sich versehentlich Zugang zu einem geheimen militärischen Supercomputer verschafft. Ahnungslos startet er ein scheinbar harmloses Spiel namens „Global Thermonuclear War“, das sich jedoch als echter nuklearer Konflikt entpuppt. Als die Regierung davon Wind bekommt und glaubt, dass die UdSSR tatsächlich angegriffen wird, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, um die drohende Katastrophe zu verhindern.
Der Film bewegt sich auf dem schmalen Grat zwischen Science Fiction und Science Facts. Viele der gezeigten Computertechnologien waren damals schon Realität oder zumindest technisch machbar. Zum Beispiel solche Hackermethoden wie Phreaking, Social Engineering, Backdoors und Bruteforce. Ebenso wäre die Möglichkeit der Zentralisierung der ICBM Systeme damals schon technisch möglich gewesen.
Auch wenn die Grundlagen für selbstlernende Computer schon in den 80er Jahren bekannt waren, sind die Fähigkeiten und die Self-Awareness von WOPR für die damalige Zeit extrem übertrieben und das sind sei auch noch heutzutage. Die Brute-Force-Methode, um den Abschusscode für die Atomraketen herauszufinden, wurde falsch dargestellt. Denn der Angreifer erhält keinen Hinweis, welche Stellen bereits richtig waren.
Diese beiden Punkte sind eigentlich das Einzige, was den Film zu Science Fiction macht.
Noch etwas, das diesen Film (tief) in den Bereich der Science Fiction rückt: Kein Computer-Nerd/Geek in den 80ern sah aus wie Matthew Broderick, Malvin und Jim sind da schon realistischer. Davon, mit jemandem wie Jennifer (Ally Sheedy) zu reden oder so jemand als Freundin zu bekommen, reden wir gar nicht erst. Es wäre realistischer, wenn sie mit ihm geflirtet hätte, um ihre Noten zu ändern, und ihn dann eiskalt abserviert hätte – ich weiß, wovon ich spreche…
In der heutigen Zeit, in der die A.I.-Technologie rasante Fortschritte macht, nutzen viele Mainstream-Medien Wargames neben Terminator als Beispiel für die möglichen Bedrohungen des menschlichen Lebens durch A.I.. Auf der einen Seite gibt es andere Filme, die diese Gefahren viel besser und realistischer aufzeigen, z.B. Colossus: The Forbin Project (1970) und Demon Seed (1977). Zum anderen ist hier nicht die A.I. hier die eigentliche Bedrohung, sondern die autonome Vernetzung von Systemen. Die A.I. sollte nur erkennen, analysieren und zielen, aber der Trigger wird von Menschen gedrückt und nur von Menschen. Außerdem zeigt der Film , wie wichtig eine verdammt gute Cybersecurity ist.
Wargames vermittelte dem Publikum damals einen faszinierenden Einblick in die neue, noch relativ unbekannte Welt der Computer, Netzwerke und Hacker. Es verstärkte damals auch mein beginnendes Interesse an diesen Themen und führte unter anderem dazu, dass ich mich noch intensiver mit Computern und Programmierung auseinandersetzte. Was mich zu dem Geek gemacht hat, der ich heute bin…











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