You’re a space marine, one of Earth’s toughest,
hardened in combat and trained for action.

DOOM, das ikonische First-Person-Shooter-Game, das heute vor 30 Jahre veröffentlicht wurde, hat nicht nur die Gaming-Landschaft revolutioniert, sondern auch einen bedeutenden kulturellen Einfluss auf die Unterhaltungsindustrie ausgeübt. Mit damals bahnbrechender Grafik, intensivem Gameplay und einem pulsierenden Soundtrack hat DOOM nicht nur das Genre definiert, sondern auch neue Maßstäbe für die Darstellung virtueller Welten gesetzt. Auch wenn diese heutiger Sicht wirken diese Punkte zwar mehr als outdated, besonders die Grafik, aber vor 30 Jahren waren diese wortwörtlich atemberaubend.

1. Technologie:
DOOM beeindruckte die Spieler nicht nur durch sein bahnbrechenden Gameplay sondern auch durch fortschrittliche Grafik und technologischen Innovationen. Die Verwendung von 3D-Modellen für Charaktere und Umgebungen war zu dieser Zeit revolutionär. Die realistische Darstellung der düsteren, dämonischen Welt trug dazu bei, eine immersive Spielerfahrung zu schaffen. Das Gameplay und die technischen Innovationen von DOOM haben die Branche nachhaltig geprägt und legten den Grundstein für die Entwicklung von First-Person-Shootern und Videospielen im Allgemeinen.

1.1. Grafik und Engine:
DOOM setzte 1993 neue Maßstäbe in Bezug auf Grafik und Technologie. Die Grafik-Engine von DOOM war revolutionär, da sie erstmals echte 3D-Umgebungen ermöglichte. Genaugenommen war es nur 2.5D echtes 3D-Rendering kam erst 1996 mit Quake). Durch die Verwendung von sogenannten „BSP Trees“ (Binary Space Partitioning) konnte DOOM komplexe Level gestalten, die in Echtzeit gerendert wurden. Dieser Ansatz erlaubte für die damalige Zeit realistisch wirkende Umgebungen und beeindruckende Grafiken in einer Qualität, die zuvor unerreicht war.
Vor DOOM hatte id Software schon den First-Person-Shooter Wolfenstein 3D (1992) entwickelt. Obwohl technisch weniger fortschrittlich als DOOM, war Wolfenstein 3D ein Vorreiter im diesem Genre. Die Engine von Wolfenstein 3D verwendete sogenannte „Ray Casting“-Techniken, die zwar weniger komplex waren als BSP Trees, aber dennoch ein beeindruckendes 3D-Erlebnis boten. Die Grafiken waren jedoch einfacher und weniger detailreich im Vergleich zu DOOM.
Bei beiden Games waren aber nur die Umgebungen echtes 3D. Für Charaktere, Gegner und Teile der Einrichtung (Props) wurden vorgerenderte Sprites verwendet. Diese zeigten z.B. die Gegner aus verschiedenen Blickwinkeln und in Bewegungs-Steps. Diese für damalige Verhältnisse flüssigen Bewegungen und realistischen Animationen trugen maßgeblich zur immersiven Spielerfahrung bei.

1.2. Level-Design und Künstliche Intelligenz (KI):
Das Level-Design von DOOM war nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch technisch anspruchsvoll. Die komplexen Strukturen und Rätsel erforderten eine innovative Herangehensweise an die Gestaltung von Spielumgebungen. Die Arbeit der Level-Designer wird noch beeindruckender, wenn man bedenkt das die DOOM-Engine nur 2.5D ist und z.Z. in ihr so etwas wie Raum-über-Raum nicht möglich ist. Die Künstliche Intelligenz der Feinde im Spiel war für die Zeit ebenfalls beeindruckend. Die Dämonen reagierten intelligent auf die Aktionen des Spielers und schufen eine herausfordernde Spielerfahrung. Die Gegner hatten schon so etwas wie Line-of-sight und könnten auch „hören“, u.a. ob Schüsse außerhalb der Line-of-sight (hinter ihnen) abgegeben wurden.

1.3. Multiplayer und Netzwerktechnologie:
DOOM war nicht nur für sein Einzelspielererlebnis bekannt, sondern auch für seinen wegweisenden Multiplayer-Modus. Die Implementierung von Netzwerktechnologie ermöglichte es den Spielern, sich online zu duellieren, was zu einer neuen Dimension sozialer Interaktion führte. Dies war ein entscheidender Schritt in Richtung des heutigen Online-Gaming-Erlebnisses. Anekdote: der Port für LAN-Games ist 666.

1.4. Sound und Musik:
Die audiovisuelle Erfahrung von DOOM wurde durch einen pulsierende Soundtrack und die effektive Nutzung von 3D-Soundeffekten bereichert. Die Musik von Robert Prince trug dazu bei, die düstere Atmosphäre des Spiels zu verstärken und wurde zu einem Schlüsselelement des DOOM-Erlebnisses.
Die aggressive, treibende Musik fand nicht nur in der Gaming-Welt Anklang, sondern beeinflusste auch die Musiklandschaft außerhalb des Mediums. Metal- und Rockbands integrierten Elemente aus dem DOOM-Soundtrack in ihre Werke, und die Musik des Spiels wurde zu einem Symbol für die Energie und Intensität des Gaming.

1.5. Fortschritte in der Modding-Community:
Die Entwickler von DOOM erkannten früh die Bedeutung von Modding und ermöglichten es der Community, eigene Inhalte zu erstellen. Dies führte zu einer blühenden Modding-Community, die das Spiel kontinuierlich erweiterte und modifizierte, was den Lebenszyklus von DOOM über Jahre hinweg verlängerte.

2. Die Killer-Games-Diskussion:
DOOM gilt als eines der wegweisenden Spiele in der Geschichte der Videospiele, doch mit seinem Erfolg kamen auch Kontroversen, insbesondere in Deutschland. Diese Kontroversen spiegeln die damaligen Unsicherheiten und Herausforderungen wider, mit denen die Spieleindustrie konfrontiert war, und markieren einen wichtigen Punkt in der Geschichte der Diskussion um Gewalt in Videospielen. Und sie sollten die öffentliche Wahrnehmung von Gewaltdarstellungen in Videospielen nachhaltig prägen.

2.1 Gewaltdarstellung und Jugendschutz:
Die Grafik von DOOM, insbesondere die Darstellung von blutigen Kämpfen mit dämonischen Kreaturen, führte zu Bedenken hinsichtlich des Jugendschutzes. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien setzte DOOM auf den Index, was bedeutete, dass das Spiel nicht mehr öffentlich beworben oder an Jugendliche verkauft werden durfte. Dies löste eine landesweite Diskussion über die Rolle von Gewalt in Videospielen und die Verantwortung der Spieleindustrie aus.
Diese Debatte um DOOM trug zur breiteren Diskussion über die Wirkung von Gewaltdarstellungen in den Medien bei. Eltern, Pädagogen und Politiker äußerten Bedenken darüber, dass gewalttätige Videospiele wie DOOM das Verhalten von Jugendlichen beeinflussen könnten. Diese Diskussionen führten zu verstärkten Bemühungen, den Jugendschutz im Bereich der Videospiele zu verschärfen.

2.2. Indizierung und Auswirkungen auf den Verkauf:
Die Entscheidung, DOOM zu indizieren, hatte erhebliche Auswirkungen auf den Verkauf des Spiels in Deutschland. Der Zugang wurde stark eingeschränkt, und viele Einzelhändler zogen das Spiel aus dem Sortiment, um mögliche rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Dies führte zu finanziellen Verlusten für die Entwickler und zeigte die praktischen Auswirkungen der Kontroversen.

2.3. Langfristige Auswirkungen auf die Spieleindustrie:
Die Kontroversen um DOOM hatten langfristige Auswirkungen auf die Spieleindustrie in Deutschland. Sie trugen dazu bei, dass der Jugendschutz im Bereich der Videospiele verstärkt wurde, und beeinflussten die Entwicklung von Altersfreigabe-Systemen für Spiele. Gleichzeitig rückten Fragen nach der künstlerischen Freiheit und der Verantwortung der Spieler in den Fokus.

3. Ewige Präsenz in der Gaming-Kultur:
DOOM hat nicht nur die Gaming-Industrie geprägt, sondern auch einen bleibenden kulturellen Einfluss hinterlassen. Die technologischen Innovationen, das intensive Gameplay und der unvergessliche Soundtrack haben dazu beigetragen, das Spiel zu einem Meilenstein in der Geschichte der Videospiele zu machen. Auch hat es die öffentliche Wahrnehmung von Gewaltdarstellungen in Videospielen mehr als nachhaltig geprägt.
Der Einfluss von DOOM erstreckt sich weit über die Grenzen des Gaming hinaus und bleibt ein bedeutender Teil der modernen Popkultur, im Positiven wie im Negativen …