I don’t think you’re ready for the takedown
Break you into pieces in a world of pain ‚cause you’re all the same
Yeah, it’s the takedown
Buffy, the K-Pop-Idol?
Als ich zum ersten Mal von KPop Demon Hunters hörte und den Trailer sah, dachte ich: „Okay – Buffy als K-Pop-Idol? Könnte funktionieren.“ Außerdem, einen kompletten Filmpitch in weniger als drei Worten – so etwas habe ich seit „MTV Cops“ nicht mehr erlebt.
Doch nachdem ich mehr über den Film erfahren hatte, insbesondere dass es sich um ein Musical mit vielen K-Pop-Songs handelt, sank mein Interesse zunächst. Auch der ganze Hype auf Netflix und Spotify steigerte meine Neugier nicht gerade. Dennoch habe ich mich schließlich dazu entschlossen, ihn mir anzusehen.
Meine Meinung zu KPop Demon Hunters:
Der Film hinterlässt bei mir sehr gemischte Gefühle, und ich weiß (noch) nicht genau, wie ich ihn einordnen soll.
Story, Optik, Action, Charakterdarstellung und Pacing sind allesamt top – auch wenn das Ende schon relativ früh (fast) vorhersehbar war. Alleine nach diesen Kriterien wäre es für mich ohne Zweifel der Top-Film des Jahres.
Doch dann ist da noch der K-Pop-Musical-Aspekt, und genau hier liegt für mich das Problem. Ich bin kein Fan der heutigen Popmusik, und der Film bietet davon reichlich – sehr reichlich. Diese eingängigen K-Pop-Songs sind so komponiert, dass sie sich sofort im Ohr festsetzen wollen (Golden und ganz besonders Takedown) – fällt sehr schwer, sich dagegen zu wehren (Fuß hör auf mit zu wippen). Auf der anderen Seite sind alle alle diese Songs ein essenzieller Bestandteil der Handlung und treiben die Story aktiv voran. Trotzdem entspricht dieser Musikstil absolut nicht meinem Geschmack, und einige Titel geben mir wortwörtlich Ohrenbluten (Free, Soda Pop, alles von Saja Boys) .
Das ist genau mein Problem:
Die Story und alles drum rum ist wirklich sehr stark, und ja, die Songs sind inhaltlich stets eng mit der Handlung verknüpft. Doch die Art, wie diese Songs inszeniert sind – von Lyrics, Tempo bis hin zur sehr polierten Produktion – das reißt mich immer wieder aus der Immersion. Möglicherweise hängt das schlicht mit meinem persönlichen Musikgeschmack zusammen, der mit dieser modernen, hochglänzenden K-Pop-Ästhetik wenig anfangen kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen:
Für mich ist der Film gleichzeitig eine A+++ und ein D. Wie man ihn letztlich bewertet, hängt fast ausschließlich davon ab, wie man zur heutigen Popmusik – insbesondere K-Pop – steht und in welchem Maß man diesen Stil mag oder nicht. Selbst wenn man, so wie ich, kein Fan von K-Pop ist, lohnt es sich, dem Film eine Chance zu geben, denn die Story, die Animation und die Inszenierung sind herausragend. Man muss sich jedoch darauf einstellen, dass einige Songs eher eine Geduldsprobe darstellen können.
BTW: Besonders gegen Ende kamen bei mir deutliche Rock & Rule (1983) Vibes auf – dieser Kultfilm hatte jedoch in meinen Ohren(!) die klar bessere Musik – und zwar um Welten besser.
Hier noch ein paar zusätzliche Infos über KPop Demon Hunters (Achtung: leichte Spoiler)
Plot
KPop Demon Hunters erzählt die Geschichte von Huntr/x, einer gefeierten K-Pop-Girlgroup bestehend aus Rumi, Mira und Zoey, die zugleich geheime Dämonenjägerinnen sind. Diese Doppelrolle zwingt sie dazu, ihr öffentliches Leben voller Glamour und Choreografien mit einer nächtlichen, gefährlichen Mission zu vereinen. Ihre Aufgabe ist es, die Menschheit mithilfe von Musik, die magische Energien freisetzt, und dem Schutz eines uralten Siegels namens Honmoon vor übernatürlichen Bedrohungen zu bewahren. Dieses Siegel ist die letzte Barriere gegen eine Flut aus der Unterwelt, und jeder Auftritt der Gruppe ist nicht nur ein Konzert, sondern ein ritueller Akt zur Stärkung seiner Kraft. Die Harmonie gerät ins Wanken, als die dämonische Boyband Saja Boys auftaucht – charmant, gefährlich und mit der Fähigkeit, durch ihre hypnotischen Songs die Herzen der Fans zu korrumpieren und damit das Honmoon zu schwächen. Die Fehde entwickelt sich nicht nur zu einem musikalischen Wettstreit, sondern zu einem Kampf um das Schicksal der Welt. Besonders heikel: Rumi ist selbst halb Dämonin, ein Erbe, das sie vor den anderen verbirgt, und sie ringt zunehmend mit dem Verlust ihrer einzigartigen Stimme – einer Kraftquelle, die für die Erhaltung des Siegels entscheidend ist.
Entstehungsgeschichte
Die Regisseurin Maggie Kang vereinte in diesem Projekt koreanische Folklore, K-Pop-Ästhetik und die visuelle Sprache von Anime zu einem unverwechselbaren Stil, der sowohl jüngere als auch ältere Zielgruppen anspricht. Sie ließ sich von ihrer eigenen kulturellen Prägung inspirieren und wollte ein Werk schaffen, das westliche und östliche Erzähltraditionen nahtlos verbindet. Die Produktion erfolgte bei Sony Pictures Animation, umgesetzt von Sony Pictures Imageworks, wo ein internationales Kreativteam von Animatoren, Musikproduzenten und Kulturberatern eng zusammenarbeitete, um Authentizität zu gewährleisten. Seit der ersten Konzeptphase 2021, in der erste Storyboards und Musikdemos entstanden, wuchs das Projekt stetig – von einer kleinen Idee zu einem aufwendigen, hochbudgetierten Animationsfilm. Der internationale Netflix-Release im Juni 2025 markierte den Höhepunkt dieser Entwicklung und eröffnete dem Film ein weltweites Publikum. Die Figuren spiegeln Einflüsse realer K-Pop-Gruppen wider – Huntr/x orientiert sich an Bands wie Itzy oder Blackpink, Saja Boys an BTS und Stray Kids, wobei Kostüme, Bühnenbilder und Choreografien sorgfältig recherchiert und adaptiert wurden, um glaubwürdig und gleichzeitig originell zu wirken.
Musik

Die Musik bildet das emotionale Zentrum des Films und dient nicht nur als atmosphärische Untermalung, sondern auch als erzählerisches Werkzeug, das Charakterentwicklung, Spannungsaufbau und thematische Symbolik miteinander verknüpft. Huntr/x liefert authentische, energiegeladene Tracks, die in ihren Texten Themen wie Freundschaft, Selbstfindung, Mut und den inneren Kampf zwischen Licht und Dunkelheit aufgreifen, während jede Bühnenperformance sorgfältig choreografiert ist, um sowohl die Handlung voranzutreiben als auch das Publikum emotional zu packen. Die Saja Boys hingegen treten mit verführerischem, aber seelenlosem Pop auf, der zwar eingängig klingt, jedoch unterschwellig destruktive Botschaften transportiert – ein musikalisches Spiegelbild ihrer dämonischen Herkunft. Die Single Takedown, gesungen von TWICE-Mitgliedern Jeongyeon, Jihyo und Chaeyoung, wurde zu einem internationalen Streaming-Hit und inspirierte unzählige Coverversionen sowie Tanz-Challenges auf Social-Media-Plattformen. Der Soundtrack erklomm Chartspitzen weltweit – Golden erreichte Platz 1 der Billboard Global 200, hielt sich dort mehrere Wochen und übertraf kurzzeitig selbst Blackpink auf Spotify, was den Einfluss des Films auf die Popkultur noch verstärkte.
Vergleich mit Disney/Pixar und Elio
Während Disney- und Pixar-Filme oft auf universelle Geschichten, zeitlose Musik und einen klaren Familienfokus setzen, geht KPop Demon Hunters einen moderneren, trendorientierten Weg. Optisch kann der Film mit Pixars Detailverliebtheit und Disneys Farbvielfalt mithalten, ist jedoch jugendlicher, schneller und stärker von der Gegenwart geprägt. Statt orchestraler Musik wie bei Disney setzt er konsequent auf zeitgenössischen K-Pop, was für Fans frisch, für Fans anderer Genres aber gewöhnungsbedürftig ist. Die Erzählweise orientiert sich eher an Musikvideos und Serienepisoden als an klassischen Spannungsbögen. Im direkten Vergleich zu Pixars Elio, das eine sanfte, pastellige Sci-Fi-Heldenreise mit orchestraler Musik bietet, wirkt KPop Demon Hunters energiegeladener, neonfarbener und actionlastiger, mit Performances, die fest in die Handlung eingebettet sind.
Kulturelles Phänomen
Mit über 150 Millionen Streams zählt der Film zu den meistgesehenen englischsprachigen Netflix-Produktionen und bleibt auch Wochen nach dem Start in den Top-10-Charts vertreten. Er inspirierte virale Tanz-Challenges, aufwendige Cosplays, Fan-Art in allen Stilrichtungen sowie den Aufbau internationaler Fangemeinden, die sich online und bei Conventions organisieren. Live-Auftritte wie TWICEs Performance von Takedown beim Lollapalooza, begleitet von spektakulären Drohnen-Formationen, Pyrotechnik und synchronisierten Lightshows, verstärkten den Hype zusätzlich und setzten neue Maßstäbe für crossmediale Musik-Events. Die Begeisterung hat auch zu Kooperationen mit Marken, Limited-Edition-Merchandise und offiziellen Fan-Events geführt. Bereits jetzt sind Fortsetzungen, Spin-offs und sogar Musical-Adaptionen im Gespräch, begleitet von Gerüchten über eine mögliche Serienumsetzung, um das Universum weiter auszubauen.













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