
ATARI 2600/VCS von LEGO(c) …
Wie man bei der Lektüre meines Blogs schnell feststellen kann, bin ich ein (sehr) großer Fan of The 80s und auch von Videogams. Kein Wunder also, dass ich mich riesig gefreut habe, als ich im Frühjahr 2022 erfuhr, dass LEGO(c) anlässlich des 50. Firmenjubiläums von ATARI ein Modell der legendären ATARI 2600/VCS Console, welche auch in 2022 ihr 45-Jähriges feiert, herausbringen würde. Die ersten Meldungen sprachen u.a von einem eingebauten beweglichen steuerbaren Pitfall Diorama und einem Preis von ~150$.
Das klang alles zu gut um wahr zu sein …
… was es leider auch war.
Als die ersten echten Bilder auftauchten, war ich vom Endprodukt sehr enttäuscht. Statt eines beweglichen Dioramas gab es nur Mini-Builds von drei „bekannten“ ATARI-Spielen (Adventure, Asteroids und Centipede). Dazu gab es noch die entsprechenden Game Cartridges mit AUFKLEBER(!). Und noch einen „Holzständer“ für die Cartridges. Das Ganze kostet dann auch noch 240€.
Die Console selbst ist zwar gut in LEGO(c) umgesetzt, aber mehr auch nicht. Da kann man sich besser das Original für viel weniger Geld in die Vitrine stellen.
Ich frage mich auch, warum man nicht den Heavy Sixer umgesetzt hat, wenn man schon Anniversary feiert, dann richtig, mit dem richtigen Ur-Original von 1977.
Was mir auch nicht gefällt, sind die drei Games, weder die Auswahl noch die Umsetzung der Mini-Builds. Da hätte man ikonischere Games nehmen können, Adventure ok, aber das Build hätte man viel besser machen können. Aber Asteroids und Centipede? Klar, das sind Klassiker, aber nicht auf dem 2600/VCS, sondern eher in der Arcade. Irgendwas mit Lizenztiteln oder Third-Party-Anbietern wäre sicher schwierig geworden – deswegen war wohl auch Pitfall vom Tisch. So etwas Klassisches wie Combat wäre nichts für LEGO(c) gewesen (Keine Waffen/Krieg). Aber was ist mit was aus der Swordquest– oder RealSports-Reihe oder warum nicht Yars‘ Revenge, welches als das besten Spiele für diese Console gilt?
Nachtrag zu den Aufklebern: Für 40€ ( zusätzlich ) kann ich diese bei einem Drittanbieter auch als bedruckte Steine bekommen. Ergo 280€, wenn ich das Set in richtig „schön“ haben will.




Bisher sah das ganze Modell aus meiner Sicht nicht gut aus. Eher sogar richtig schlecht, auf keinen Fall sein Geld wert. Ja, selbst mit 30% Rabatt ist es in meinen Augen immer noch zu teuer.
Bis auf eine Kleinigkeit …
Denn in der Console ist noch eine versteckte Popup-Szene. Ein Diorama, das ein 70s/80s Kinderzimmer zeigt, inkl. Details und Eastereggs speziell für Leute, die in den 80ern mit Videospielen aufgewachsen sind. Eine Mini 2600/VCS-Console; Röhrenfernseher; Boombox; Poster von NewWave, Indy, Space; Wandtelefon im Flur; ATARI-T-Shirt; VHS, etc.
Alles, was das Herz eines Retro-Gamers höher schlagen lässt – mit 1.19 MHz.
Da überlegt man fast, sich das ganze Set nur dafür zuzulegen. Aber nur fast, denn auch das rechtfertigt bei weitem nicht den Preis für den ganzen Rest. Und somit war das ganze Set vom Tisch erstmal.

Die Idee …
Anfang des Jahres fiel beim Ansehen eines YouTube-Videos über den LEGO(c) Builder der Begriff Re-Bricking. Also das Nachbauen von Sets mit vorhandenen Steinen, eventuell mit dem Nachbestellen von fehlenden Steinen.
Und dann kam mir eine brillante Idee: Warum nicht einfach nur das Diorama nachbauen.
Die Anleitung für das Set ist online frei verfügbar und über Bricklink kann ich dann „einfach“ die benötigten Teile bestellen.
Also: Just do it!
Bricklink
Die Fleißarbeit begann gleich mit dem Heraussuchen der Teile aus der Anleitung. Jeden Bauschritt anschauen. Element-IDs und Anzahl raussuchen und aufschreiben, wenn die Teile-Art schon in der Liste sind, aufsummieren.
Um diese Teileliste in Bricklink als Wanted-List zu importieren, musste ich das Ganze in ein entsprechendes XML-Format umwandeln. Dabei musste erstmal die Element-ID in Part-ID und Color-ID umgewandelt werden. Nach ein wenig Excel-Magic und einigem Fluchen hatte ich dann endlich die Teile in meiner Wanted-List.
Die Bestellfunktion in Bricklink ist weder intuitiv noch Benutzerfreundlich, vor allem weil man die Versandkosten erst sehr spät angezeigt bekommt. So kann es schon mal etwas länger dauern, mit viel Try and Error, bis man „hoffentlich“ endlich alle seine Parts zusammen hat und hoffentlich zu guten Preisen inkl. Versandkosten bei möglichst wenigen Händlern. Und dann heißt es warten auf die Lieferung.
Und wenn die Lieferungen dann endlich da sind, stellt man fest, dass man sich beim Abschreiben aus der Anleitung vertan hat oder übersehen hat, dass Bricklink einen nicht (deutlich) darauf hinweist, wenn Teile aus der Liste von z.Z. keinem Händler angeboten werden. Diese fehlenden Teile muss man dann nachbestellen – wieder mit viel Try and Error und natürlich zusätzlichem Porto.


My Own Creation / StudIo 2.0
Während ich auf die Teile wartete, kam mir der Gedanke, dass das Diorama zwar sehr schön, aber auch sehr klein ist. Die Wohnfläche ist zum Beispiel nur drei Studs tief, hat nur Platz für drei Poster usw.
So kam ich auf die Idee, das Modell zu erweitern, umzubauen. Also ein MOC (My own creation) daraus zu machen. Dabei habe ich viele Bautechniken und Submodelle des Originals übernommen. Daher erkennt man das ursprüngliche Modell immer noch sehr deutlich.
Für den Umbau habe ich mir die von Bricklink empfohlene Software StudIo 2.0 heruntergeladen. Vor ein paar Jahren hatte ich schon mal ein paar Sachen mit Ldraw als LEGO(c) CAD Software gemacht. Das ist aber kein Vergleich zu dem, was mit StudIo 2.0 heute alles möglich ist und wie schnell und effektiv man hier seine Modelle erstellen kann.
Nach einiger Zeit des (virtuellen) Bauens nahm der Umbau / MOC endlich Gestalt an. Die neuen Details sind unter anderem eine Breite von jetzt sieben Studs, eine Seitenwand, mehr Poster, ein Bett, neue Regale, Overall mehr Details. Eine meiner Ideen ist es, das Zimmer in einem bestimmten Jahr anzusiedeln:1982. Deshalb habe ich besonders darauf geachtet, dass die Poster genau in dieses Jahr passen: Kim Wilde, Conan, Donkey Kong, Star Wars, Fast Times at Ridgemont High, Michael Jackson’s Thriller. Auch Details wie die Cartridges von Pitfall, Star Wars, E.T. und einem Lord of the Rings Buch.
Alles, was das Herz eines jeden, der die 80er live miterlebt hat und immer noch verehrt, höher schlagen lässt.









Bevor ich die neuen Teile bestellen konnte, musste ich erst einmal die Teile „rausrechnen“, die ich schon für das Originalmodell bestellt hatte. Nachdem das erledigt war, ging das Bestellchaos bei Bricklink wieder los. Und dann wieder das Warten auf die Pakete – von vier verschiedenen Händlern.
Zuerst wollte ich die Aufkleber für die Poster etc. selbst drucken. Ich habe aber einen Anbieter gefunden, der Steine, Fliesen usw. nach eigenen Vorlagen bedruckt und das auch als Einzelstücke. Die Preise sind akzeptabel, aber wenn man es mit der Anzahl der Teile „übertreibt“, kann es schnell teuer werden.
Nachdem die ersten Probedrucke endlich angekommen sind und fantastisch aussehen, werde ich jetzt den Rest bestellen. Das ich noch nicht alle Drucke habe, ist auch der Grund warum hier (vorerst) nur Renderbilder aus StudIo zu sehen sind, sobald ich alle Drucke habe, folgen echte Fotos.
Weitere Projekte:
Dieser ganze MOC-Bau hat mich auf die Idee gebracht, noch weitere Dioramen zu bauen, zuerst digital und dann auch real. Ein zweites (ManCave 1985 – The Commodore-Years) ist digital schon fast fertig. Und für zwei weitere habe ich auch schon Ideen (ManCave 1994 – The First PC und ManCave 2021 – The End-Gaming).
Da mich der ganze Bestellvorgang bei Bricklink sehr nervt, habe ich mich nach anderen Quellen für Bricks umgesehen und bin bei einem Händler in China fündig geworden, der unter anderem GoBricks-Steine anbietet. Diese sollen die besten Nicht-LEGO(c)-Steine sein. Sie sind nicht nur billiger, es gibt sie auch in mehr Farb-/Steinkombinationen und ich bekomme alle Steine an einem Ort. Nur die Mini-Figs muss ich natürlich (leider) über Bricklink bestellen. Mal sehen, dass ich dort bald meine erste Bestellung tätige.
BTW: Da bis jetzt noch niemand mein Auto (SUZUKI Jimny) mit Bricks umgesetzt hat, versuche ich mich gerade auch daran …
Über meine weiteren Brick-Projekte, wie z.B. die neuen Dioramen, werde ich natürlich hier in meinem Blog berichten.
Sneak Peek:


Zur Info: Dieser Artikel wurde Korrektur gelesen von deepl-write als A.I.-Lektor .