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Vor 36 Jahren: Vom Hobby zum Beruf

“If you love what you do, you will never work again in your life.” – Confucius
Do what you love, the money will follow.“ – Marsha Sinetar (1987)

Vom Hobby zum Beruf

Sein Hobby zum Beruf zu machen – das ist ein Traum, den viele Menschen haben. Doch nur wenige schaffen es wirklich. Für mich wurde dieser Traum im Januar 1989 wahr. Vor 36 Jahren bekam ich meinen ersten Job in der IT. Dieser Moment markierte den Start meiner beruflichen Laufbahn.
Wie konnte jemand wie ich, der „nur“ Homecomputer-Hobby-Know-how hatte, zu einem guten Job in der EDV/IT kommen? Diese Frage möchte ich in diesem Artikel beantworten. Es war kein einfacher Weg, aber mit viel Leidenschaft und Durchhaltevermögen habe ich es geschafft.

Eigentlich wollte ich diesen Artikel schon letztes Jahr schreiben, zu meinem 35-jährigen Jubiläum. Aber ich habe es nicht rechtzeitig geschafft. Deshalb erscheint er jetzt, zum 36-jährigen Jubiläum.

Digital Native – First Tribe

Ich gehöre nicht nur zur GenX, sondern auch, vielleicht noch wichtiger, zu den Digital Natives – First Tribe. Diese besondere Generation hatte das Privileg, nicht nur mit digitalen Technologien aufzuwachsen zu sein, sondern auch live dabei zu sein, als die Welt wortwörtlich von analog auf digital wechselte.
Genau diese revolutionäre Zeit und die Ereignisse, die sie prägten, sollten mein ganzes weiteres Leben bestimmen. Als Teil dieser ersten digitalen Generation lernte ich, mich schnell an neue Technologien anzupassen, Innovationen zu schätzen und kreative Wege zu finden, digitale Werkzeuge in meinem Alltag einzusetzen. Die Erfahrung, diesen fundamentalen Wandel miterlebt zu haben, gab mir nicht nur technische Kompetenzen, sondern auch eine einzigartige Perspektive auf die fortschreitende Digitalisierung, die die Basis für meine persönliche und berufliche Weiterentwicklung wurde.

Die Anfänge

Meine EDV/IT-Karriere startete im Mai 1983 als „Hobby“. Es begann mit ein paar einfachen Zeilen BASIC, die ich auf einem Texas Instruments TI99/4A schrieb. In den folgenden Wochen und Monaten entwickelte sich dieses kleine Hobby zu einem immer größeren Teil meines Lebens. Anfangs beschränkte sich meine Begeisterung auf Besuche in Kaufhäusern, wo ich die Computer ausprobieren konnte, und auf Gelegenheiten, bei Freunden an ihren Geräten zu arbeiten. Doch im Juli 1984 machte ich einen entscheidenden Schritt nach vorn, als ich mir meinen eigenen Commodore C64 zulegte. Damit begann eine völlig neue Phase, in der ich mich noch intensiv mit Programmierung und den vielfältigen Möglichkeiten der Computer beschäftigte.

Job

Der wirklich größte, wortwörtlich lebensverändernde Sprung kam jedoch im Januar 1989, als ich meinen ersten Job in der EDV/IT antrat. Dieser Moment markierte den Beginn eines neuen Kapitels, in dem aus meinem Hobby ein Beruf wurde.

Wie kam es dazu, dass jemand nur mit Homecomputer-Hobby-Know-how, ohne Abitur und EDV/IT-Studium, an einen (gut) bezahlten EDV/IT-Job gelangen konnte? Und wie wurde dieser Job letztlich der Einstieg in eine IT-Karriere, die bis heute Bestand hat?

Die kurze Antwort darauf lautet: Zufall – purer Zufall und eine große Portion Glück. Ich war einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Doch das ist nur die oberflächliche Erklärung. In Wahrheit steckt hinter dieser Geschichte ein weitaus komplexerer Zusammenhang. Es war die Mischung aus meiner Leidenschaft für Computer, dem Wissen, das ich mir autodidaktisch angeeignet hatte, und der Beharrlichkeit, trotz fehlender offizieller Qualifikationen nicht aufzugeben. Diese Faktoren halfen mir, Hürden zu überwinden, mich anzupassen und meine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

Der Traum

Die Idee (Traum), mein Homecomputer-Hobby zum Beruf zu machen, war irgendwie schon von Anfang an da. Es war ein Ziel, das mich nie wirklich losließ, auch wenn es lange Zeit wie eine unerreichbare Vision wirkte.
Als ich 1985 eine Lehrstelle suchte, gab es natürlich die Überlegung, irgendwie in den EDV/IT-Bereich einzusteigen. Ich dachte darüber nach, meine Fähigkeiten, die ich mir durch mein Hobby angeeignet hatte, in die Bewerbungsunterlagen zu schreiben. Doch da ich keinerlei offizielle Nachweise wie Schulungen oder Zertifikate vorweisen konnte, blieben diese Überlegungen nur ein Wunschdenken. Ohne formale Qualifikationen war es zu dieser Zeit nahezu unmöglich, in der Branche Fuß zu fassen.
Zur Info: Mitte der 80er gab es den Fachinformatiker als Berufsbild noch nicht. Das bedeutete, dass ein Studium der einzige (bekannte) Weg war, um einen professionellen IT-Job zu erlangen. Und ein Studium kam für mich aus verschiedenen Gründen nicht infrage.

Ein möglicher Weg …

1988 – Nach dem Abschluss meiner Ausbildung zum Bauzeichner unternahm ich den nächsten Versuch, beruflich etwas mit Computern zu tun, zumindest einen Job zu finden, bei dem ich sie als „Werkzeug“ nutzen konnte. Hierfür absolvierte ich eine Fortbildung im Bereich CAD (Computer Aided Design), mit dem Ziel, später weiterhin als Bauzeichner zu arbeiten, jedoch mit der Hilfe von Computern.
Diese Fortbildung eröffnete mir die Möglichkeit, mein Interesse an Computern doch noch irgendwie mit meinem Beruf zu verbinden. CAD war damals ein noch ein relativ modernes Konzept, und nur wenige Unternehmen und Fachkräfte hatten zu der Zeit Erfahrung da drin. Für mich persönlich war es ein entscheidender Schritt, der mir das Gefühl gab, doch noch in diesem innovativen und zukunftsweisenden Bereich tätig zu werden.

Rückblickend war diese Entscheidung nicht nur eine einfache Weiterbildung, sondern auch ein wichtiger Moment, der meinen weiteren beruflichen Weg stark beeinflusste. Sie brachte mich nicht nur fachlich weiter, sondern eröffnete mir neue Perspektiven und bestärkte mich darin, dass ich meinen Traum, beruflich mit Computern zu arbeiten, nicht aufgeben sollte.

Dieser siebenmonatige Lehrgang beinhaltete Fächer wie EDV/IT-Grundlagen, EDV/CAD-Marktanalyse sowie technische Mathematik. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem Umgang mit der 2D-CAD-Software DOGS, die zu jener Zeit als eine der modernsten ihrer Art galt. (siehe auch weiter unten)
Mein Wissen und die Erfahrungen aus meinem, zu diesem Zeitpunkt fast 5-jährigen, Homecomputer-Hobby begannen sich langsam auch beruflich auszuzahlen. Ich hatte keinerlei Probleme, mit diesem Stoff klarzukommen. Tatsächlich fiel mir vieles so leicht, dass ich die meiste Zeit dazu nutzte, um mich mit zusätzlichen Aufgaben und Herausforderungen zu beschäftigen. Dies führte dazu, dass ich meine Kenntnisse in der Programmierung und auch im Umgang mit diesem CAD-Programm weiter vertiefen konnte.

Eine Situation ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Während des Kurses hatte ich in der Marco-Sprache des CAD-Programmes ein Script zum Zeichnen einer Sinuskurve geschrieben, eine Idee, die mir „so neben bei“ kam. Dabei experimentierte ich mit verschiedenen Algorithmen, um die Darstellung zu optimieren, und testete dabei mehrere Ansätze, bis ich eine lösungsorientierte Methode fand, die effizient und ästhetisch ansprechend war.
Der Dozent war von meinem Ansatz sehr beeindruckt und schlug vor, dass ich meine Arbeit vor der Klasse präsentieren sollte. Diese Einladung war für mich nicht nur eine Bestätigung meiner EDV/IT-Fähigkeiten, sondern auch eine Gelegenheit, mich in einer neuen ungewohnten Rolle zu beweisen. Während meiner Präsentation erklärte ich den Aufbau des Scripts, die Herausforderungen bei der Umsetzung und die logischen Schritte. Nach meinem Vortrag fragte mich einer der anderen Schulungs-Teilnehmer mich:
„Was machst du eigendlich hier? Warum arbeitest du nicht bei IBM oder so?“
Meine Antwort war der gleiche Satz wie schon 1985
„Weil ich nichts Offizielles über meine Fähigkeiten habe!“

Das Angebot

Irgendwie muss ich es geschafft haben, die Dozenten mit meinen Fähigkeiten und Kenntnissen stark zu beeindrucken. Sie lobten nicht nur meine technischen Fertigkeiten, sondern auch mein Engagement, das ich während des gesamten Kurses gezeigt hatte.
Denn nach Ende des Kurses, im Januar 1990, boten sie mir eine Position als Dozent an. Es war ein unerwarteter, aber umso erfreulicherer Moment, der mir zeigte, dass mein autodidaktisches Wissen und meine Leidenschaft für EDV/IT endlich anerkannt wurden.

DAS war mein beruflicher Einstieg in die EDV/IT!

Es war nicht nur ein Wendepunkt in meinem Leben, sondern auch der Moment, an dem ich realisierte, dass meine Leidenschaft und autodidaktisch erworbenen Fähigkeiten wirklich beruflich verwertbar waren. Rückblickend sehe ich diesen Einstieg nicht nur als Beginn einer Karriere, sondern als Beweis dafür, dass meine Beharrlichkeit, Neugier und mein Streben nach Wissen einen echten Unterschied machen können.

Der Job

Man sollte auch bedenken, dass es gerade mal 5 1/2 Jahre her war, dass ich meine ersten BASIC-Zeilen getippt hatte. Diese kurze Zeitspanne, in der ich von den ersten Schritten am Homecomputer zu einem bezahlten IT-Job gelangte, zeigt, wie intensiv ich mich mit der Materie auseinandergesetzt hatte.

Ok, es war zwar „nur“ ein Job als Freier Mitarbeiter und jedes Mal „nur“ begrenzt auf die Laufzeit des Kurses (7 Monate). Aber es war ein Einstieg, der mir zum ersten Mal das Gefühl gab, meine autodidaktischen Kenntnisse zu einem professionellen Job führen könnten. Aber es war mehr als nur ein Job – es war die Bestätigung, dass ich doch auf dem richtigen Weg war.
Mein Job bestand primär darin, denselben Stoff, den ich in meinem Kurs „gelernt“ hatte, zu unterrichten. Dabei musste ich nicht nur die Inhalte vermitteln, sondern auch kreative Methoden entwickeln , um den Unterricht interessant zu gestalten – von Neumann Model als Familie Byte mit blaue und rote Kappen erklären.
Zusätzlich hatte ich hier die Gelegenheit, mein EDV/IT-Wissen weiter auszubauen. Besonders interessant war für mich der Einblick in die professionelle EDV/IT und das ich mich mit professionellen Themen wie 3D-CAD, MS-DOS, FORTRAN77, Mainframe/Terminal-Technik und vor allem UNIX (System V) beschäftigten konnte. Durch regelmäßiges Experimentieren und das Lösen von Problemen konnte ich in diesen Bereichen mein technisches Verständnis weiter vertiefen.
Diese Arbeit eröffnete mir auch Möglichkeit durch die Interaktion mit Kollegen und Teilnehmern meine (unterentwickelten) Softskills zu verbessern.

Aber das aller Wichtigste an diesem Job war, dass ich dadurch meine Fähigkeiten und Kenntnisse (endlich) offiziell als Berufserfahrung angeben konnte. Dazu zählten nicht nur die Grund-Fähigkeiten, die ich mir aus meinem Homecomputer-Hobby angeeignet hatte, sondern auch die praktischen Erfahrungen, die ich während des Kurses gesammelt hatte. Diese Kombination machte meine Bewerbung für Arbeitgeber deutlich attraktiver.
Dadurch hatte ich die Möglichkeit, mich auf echte EDV/IT-Jobs zu bewerben, wie zum Beispiel als Administrator oder CAD-Anwendungsentwickler. Diese neuen Perspektiven motivierten mich zusätzlich meine Kenntnisse weiter zu vertiefen.

Die Zukunft

So kam ich schließlich im Mai 1990 zu meinem ersten Vollzeitjob in der EDV/IT. Dieser Meilenstein war für mich nicht nur ein beruflicher Erfolg, sondern auch ein persönlicher Triumph. Nach Jahren harter Arbeit, Selbststudium und Beharrlichkeit hatte ich es doch noch geschafft, den Sprung in die professionelle EDV/IT-Welt zu schaffen.
Somit war dieser Freelancer-Job wortwörtlich mein Fuß in der Tür zur EDV-Job-World. Es war der entscheidende Schritt, der es mir ermöglichte, von einem ambitionierten Hobbyisten zu einem ernstzunehmenden Profi zu werden. Die Erfahrungen, die ich in dieser Zeit sammeln konnte, waren der wichtigste Meilenstein auf meinem Weg in die EDV/IT-Branche und damit der Startpunkt meiner gesamten IT-Karriere …


Infos:

Die CAD-Software war DOGS von PAFEC auf einem Harris H100 Multi-User Computer Systems.

PAFEC DOGS

Leider ist schwer heutzutage Infos über die CAD-Software DOGS von PAFEC zu finden. War damals wohl zu sehr ein Nischen-Produkt, welches in im Schatten von AutoCAD & Co. untergegangen ist.

Artikel über die CAD-Software DOGS von PAFEC
Rotring erweitert CAD/CAM-Produktspektrum

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Harris Computer Systems

Harris Computer Systems wurde 1976 gegründet und ist bekannt für die Entwicklung von Softwarelösungen, insbesondere im Bereich Enterprise Resource Planning (ERP) für öffentliche, gesundheitliche und private Sektoren. Ursprünglich als Teil einer größeren Initiative innerhalb der Litton Industries gestartet, hat sich Harris auf die Bereitstellung integrierter Hardware- und Softwarelösungen spezialisiert. Die Firma hat sich im Laufe der Jahre durch die Übernahme kleinerer Unternehmen wie IMSofTech weiterentwickelt und ihren Fokus auf branchenspezifische Softwarelösungen erweitert​.
Harris Computer Systems ist bekannt für die Bereitstellung zuverlässiger und effektiver Softwarelösungen. Die Produkte und Dienstleistungen der Firma werden insbesondere von Kommunalverwaltungen und Versorgungsunternehmen geschätzt, wo sie oft kritische Infrastrukturaufgaben unterstützen​.


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