In meiner Jugend waren Moebius’s Comics für mich DAS “Gesicht” von Schwermetall / Heavy Metal / Métal Hurlant und sie zeigten mir, dass Comics viel mehr sind als nur Disney’s Funnies und auch, dass frankobelgischen Comic-Kunst mehr ist als Asterix und Schtroumpfs.
Ohne es zu wissen kannte ich Moebius’s Kunst schon Mitte der 70er über seine Leutnant Blueberry Comics im Magazin Zack. Aber erst in den 80ern, mit seinen Werken in Schwermetall, deutschen Ausgabe von Heavy Metal bzw. Métal Hurlant, erkannte ich die Größe seiner Kunst. Später erfuhr ich auch von seinen Arbeiten für Filme wie Alien, Tron, The Fifth Element und für den leider nie fertig gestellten Jodorowsky’s Dune. Er hat auch zwei Elemente des 1982er Heavy Metal Film gemacht.
Wie bei vielen Künstlern dieser Zeit ist sein Style so einzigartig, dass man ihn sehr leicht wiedererkennt, egal in welchem Medium.
Als ich hörte, dass das Max Ernst Museum in Brühl eine Ausstellung über Moebius bringen würde, war natürlich sofort interessiert bei mir diese anzuschauen.
Am 31.10. (Halloween) hatte wir Gelegenheit uns die Ausstellung anzuschauen.
Die Ausstellung umfasst ca. 450 Werke aus fast allen Bereichen seines Schaffens, dazu später aber mehr. 450 Bilder klingt zwar viel, aber viele der Werke sind relativ klein und zeigen Comic-Reihen oder zusammenhängende Werke wie La faune de mars.
Viele Bilder widmen sich seinem bekanntesten Werk wie Arzach oder Major fatal. Des weiteren sind viele Werke aus seiner Biografie Inside Moebius. Gerade bei diesen und bei vielen der Comics ist es von Vorteil wenn man französisch lesen kann, aber auch wenn nicht wirken die Bildern trotzdem.
Die durch die Augmented Reality App, animierten Bilder wirken zwar ganz gut, aber ich empfand es als eigentlich Überflüssig, Bei einigen Bilder war es schwer einen guten Blickwinkel bzw. die richtige Entfernung zu finden. Was bestimmt noch schwerer ist wenn die Ausstellung gut besucht ist.
Obwohl Bilder aus fast allen Bereichen seines Schaffens gezeigt wurden, habe ich einige Motive vermisst z.B. Bilder aus der Blueberry-Zeit und Beispiele von seinen schon erwähnten arbeiten für diverse Filme.
Aber es ist halt oft so das man persönlich die Schwerpunkte anders setzen würde als der Kurator.
Etwas enttäuschend fand ich den Museums-Shop. Ok sie hatten Comic-Bände von Moebius und auch von anderen frankobelgischen Künstlern z.B. Tintin und die Valerian and Laurelin Complete Collection. Aber leider hatten sie keine Postkarten und Poster mit Motiven von Moebius’s Arbeiten – schade.
In Summe kann man sagen, dass es ist eine klasse Ausstellung über einen genialen Künstler ist. Der Eintritt und die Fahrt haben sich auf jeden Fall gelohnt.
Ich hoffe nur, dass mehr Museen in der Nähe solche Ausstellungen über Comic-Kunst anbieten würden, denn „langsam“ sollte sich auch in Museums Kreisen herumgesprochen haben das Comics echte Kunst sind!
Als Abschluss ein paar Bilder der Ausstellung: