Nachdem was ich heute erlebt habe kann man mir mit dem Spruch „kauf doch besser bei kleinen lokalen Händlern“ gestohlen bleiben !
1. Für meine Weste brauche ich einen neuen Druckknopf. Also war ich in einem sehr gut sortieren Kurzwaren- und Stoffladen in Essen. Es ist schon fast Diskriminierung, das man als Mann in solchen Läden „übersehen“ wird. Dann schaute die Bedienung mich nur mit großen Augen an und nuschelte was von
„… solche haben wir nicht und wenn dann nicht einzeln …. “ Das mit dem nicht einzeln hat sie dreimal gesagt obwohl ich beim ersten Mal gesagt habe, das ich auch ein 10er Packet nehmen würde.
Ich kam mir weder ernst genommen vor, noch hatte ich das Gefühl das man mir überhaupt helfen wollte.
2. Wie bekannt ist, plane ich mir eine neue Kamera zukaufen, und zwar keine kleine Taschen-Klick, sondern ich will „richtig“ Geld ausgeben. Nach dem überheblichen Verhalten von „TechNick“ wollte ich den kleinen Läden eine Chance geben. Also in DAS Profi-Photogeschäft in Essen.
Zur Info hier ist die Kamera 100€ (+ ggf. Gutschein) teuerer als im Web oder bei „Nick“.
Schon bei der Begrüßung/Reinkommen hatte ich das Gefühl „oh ein ‚Kunde‘, muss das sein !“ Kein beraten über die Kamera (zumindest das gab es bei „Nick“) Ich musste ihm alles aus der Nase ziehen. Als es dann um den Preis ging und ich ihm sagte das er 200€ teuerer als die große Konkurrenz ist und ob er da nicht was machen könnte, kam nur ein eiskaltes überhebliches „Dann ist das so, ich kann da nichts machen“ zurück. Nicht mal die Andeutung, dass es einem Leid tut oder der Versuch dem Kunden entgegen zu kommen (SD-Karte etc.).
Das waren nur zwei Beispiele die mir heute passiert sind, uns ist so was ist auch schon in kleineren Buchläden etc. passiert.
Also ihr kleinen Läden, wenn ihr gegen Amazon und Co. bestehen wollt, dann gebt einfach den Kunden das Gefühl das sie wirklich König sind. Dann sind sie auch bereit mehr zu bezahlen. Aber sie machen es nicht, wenn ihr sie genauso arrogant und herablassend behandelt wie die Großkonzerne.
Es ist verschieden. Es gibt Geschäfte, in denen man sich sehr bemüht. Ich war neulich erst in einem Weinladen, weil ein Geschenk für Mama gesucht habe. Erst habe ich gestöbert, dann habe ich mich umgesehen und mich sichtlich nicht zurecht gefunden. Eine Verkäuferin kam dann und fragte mich, ob ich Hilfe brauche. Ich meinte dann, dass ich eine besondere Flasche Sekt suche, am liebsten mit einem Kunstmotiv. (Es gibt da eine Marke in Österreich, die so was halbwegs regelmäßig hat.) Sie hat sich fast entschuldigt, dass sie derzeit nur eine Flasche mit Klimts “Kuss” haben und mich aber dann darauf hingewiesen, dass der derzeit im Angebot wäre. Na perfekt, ich weiß, dass meine Mama das Bild mag und dann noch im Angebot … also besser kann es doch mit der Beratung nicht laufen, oder?
Oder neulich im Bekleidungsgeschäft: Ich suche ein Geschenk für ein Baby, so etwa 4 Monate. Ich habe aber absolut keine Ahnung, was für eine Größe das braucht. (Ich hatte das Baby zuvor nicht mal gesehen.) Die Verkäuferin hat mich gefragt, was ich in etwa möchte (ist ja ein Unterschied, ob man Söckchen oder einen Schal oder sonst was will) und nachdem ich meinte, dass ich gerne einen Winteranzug kaufen will (ein Strampelhöschen ist total Standard, aber ich wollte was, was nicht jeder schenkt und auch ein bisschen teurer ist, nachdem das von zwei Leuten das Geschenk sein sollte), konnte sie mir ohne Nachsehen die übliche Größe für ein Kind dieses Alters sagen, hatte aber noch den Tipp, dass ich es lieber größer kaufe, weil Kinder in dem Alter so schnell wachsen und man mit zu groß da eigentlich nichts falsch machen kann. Solche Tipps sind natürlich für eine kinderlose Frau, die auch sonst nicht viel mit Babys zu tun hat, wertvoll.
Bei Büchern ist es halt so eine Sache. Ich kenne schon Läden, wo man gut beraten wird, aber es gibt auch viele, wo die Beratung ein Witz ist, Das “Beste” bisher (und das ist quasi eine Fortsetzungsgeschichte): “Was für ein Genre soll denn das überhaupt sein?” (Muss ich denn, wenn ich Autor und Titel weiß, das Genre kennen? Mal abgesehen davon, dass es genug Leute gibt, die nicht mal wissen, was der Begriff überhaupt bedeutet. Oder dass das im Wandel ist (ein Buch in Neuauflage kann durchaus anders beschriftet werden) oder auch von Buchhandlung zu Buchhandlung verschieden ist, wo die das reinstopfen.) Er geht jedenfalls hin und sucht. (Hat der keine Computerdatenbank? Karteikarten, irgendwas?)) So klug war ich zuvor auch schon und wie erwartet findet er das Buch auch nicht. Und dann kommt die beste Aussage alle Zeiten: “Wie hieß das noch mal? – Das kenn ich nicht, das gibts wohl nicht!” *omg*
Oder auch bei einem Hörbuch: Ich fand den Inhalt interessant und wollte wissen, ob der Sprecher eine für mich angenehme oder zumindest erträgliche Stimme hat. Daher habe ich gefragt, ob ich reinhören darf. Da hieß es dann, nein, weil die CD doch eingeschweißt ist, aber im Internet gäbe es doch Hörproben. Die meinten allen Ernstes, ich fahre nach Hause, schmeiß meinen Computer an (wenn sie es mir wenigstens vor Ort gemacht hätten, O.K.), recherchiere im Internet nach Hörproben, hör mir die an und wenn es mir gefällt, fahr ich am nächsten Tag wieder in den Laden und kauf es da. Und da frage ich mich wirklich, auf welchem Planeten so jemand lebt oder ob der wirklich was verkaufen will.
Als ob es irgendeine Seite mit Hörproben gäbe, wo man nicht gleich bestellen kann! Nicht nur, dass es praktischer ist, man sollte ja eigentlich da bestellen, wo man die besten Infos bekommt. Finde ich zumindest. (Genauso wenig, wie ich es fair finde, einen Verkäufer lange zu beschäftigen und dann nachher im Internet zu bestellen, finde ich es fair, ein Service wie Hörproben auf einer Verkaufsplattform zu nutzen und dann in den Laden zu rennen.)
Umgekehrt kenne ich jetzt einen Hörbuchladen, Der ist spezialisiert, die Verkäufer kennen sich alle super aus … und sie haben tolle Veranstaltungen.
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